Anniversary
1920-2020
To celebrate the 100th anniversary on Sept. 7 2020, the original plan was to arrange a 'Leygraf meeting' with friends,
students and colleagues somewhere in Europe. Due to Corona restrictions, it was postponed and as an alternative forum, this page was opened for contributions.
You are very much welcome to share your 'Leygraf memories' in text, pictures or video. Please send your
contribution to info@leygraf.com, to be published on this anniversary page (in english, Deutsch, svenska).
Ein musikalisches Genie, das fehlt
ZELL AM MOOS. Hans Leygraf, ein großer Kunstförderer am Irrsee, hätte heuer seinen Hunderter gefeiert.
Hans Leygrafs Lieblingsplatz in seinem Haus mit Blick in die Natur
Bild: OÖN/Blaichinger
Die Idee, musikalischen Hochgenuss auch den Menschen rund um den Irrsee zugänglich zu machen, hatten die Familien Hans und Grete Leygraf und Helmut und Franziska Palzinsky im Jahr 1982 gemeinsam geboren. Leygraf, Professor für Klavier am Mozarteum Salzburg, hatte Anfang der 1970er-Jahre, als er seine Stelle in Salzburg antrat, ein Bauernhaus am Westufer des Irrsees erworben und im Bereich der ehemaligen Tenne und des Stalls einen Konzertsaal für knapp einhundert Personen errichtet. Weil sich die hohe Decke in drei hängenden Holzwellen durch den Raum zog, bot der Konzertsaal ein beeindruckendes Klangerlebnis. Helmut Palzinsky sprach einmal von einem "eindrucksvollen, fast sakral anmutenden Konzertstudio".
Kongeniales Organisationsduo
Während sich Helmut Palzinsky der Bewerbung der jeweiligen Konzerte annahm, veranstaltete Professor Leygraf Auftritte von Schülern seiner Meisterklasse, aber auch von befreundeten musikalischen Hochkarätern. Und auch er selbst griff gerne in die Tasten, etwa als Vorbereitung auf seine Konzerttourneen. So waren es im Laufe der Jahre nicht weniger als 74 Konzerte unter dem Titel "Haus- und Hofkonzerte" als musikalische Leckerbissen, die vom Duo Leygraf/Palzinsky organisiert wurden.
Hans Leygraf, 1920 in Stockholm geboren, galt als musikalisches Genie. Schon als Neunjähriger trat er erstmals als Solist gemeinsam mit den Stockholmer Philharmonikern auf. 1944 heiratete er Grete, eine Österreicherin. Beruflich zog es ihn von Schweden immer weiter in den Süden, bis er in Salzburg landete.
Sein musikalisches Genie war begleitet von hohen Auszeichnungen wie dem schwedischen "Vasa-Orden" und der Mitgliedschaft in der Königlichen Musikakademie. Auch in Österreich erfuhr er hohe Ehrungen, etwa durch Verleihung des Ehrenkreuzes Erster Klasse für Wissenschaft und Kunst. In den späten Jahren zog es die Familie Leygraf zurück nach Stockholm, wo sie einen Alterssitz hatte. Am 12. Februar 2011 verstarb Helmut Leygraf in der schwedischen Hauptstadt, wenige Monate später seine Gattin Grete ebendort.
Das Fehlen der Leygrafschen "Haus- und Hofkonzerte" bedeutet nicht nur wegen des musikalischen Hochgenusses, sondern auch wegen des einzigartigen Ambientes einen dauerhaften Verlust für die Region.
Von Norbert Blaichinger 25. September 2020
Grosser Licht und Seule auf meiner Laufbahn -
Ohne seine Unterstuetzung konnte ich die Engagement fuer Beethoven Sonate Zyklus nicht annehmen was ein Meilenstein auf meiner Karriere wurde. Er sagte mir, "wenn dann jetzt". So habe ich den Zyklus im Jahr 2002 begonnen und jeden Ferien besuchte ihn und suchte seine Kommentaren. So wie alle seine Studenten ihn kennen, war er gnadenlos wofuer ich mich immer dankbar bin.
Die Reihenfolge meiner Zyklus war seine Empfehlung. Ich finde keine Bessere.
Seit meiner Schwangerschaft im 2004 wurde mein Besuch bei Leygrafs, Irrsee gebrochen.
Dieses Bild ist vom Sommer 2005 wo ich ihn ohne Beethoven Sonate aber mit meiner neuen Familie besuchte. Und wurde dieser Treffen wohl das Letzte. Dank meines Mannes, der dabei uns photographierte, behalte ich dieses Bild. Ansonsten habe ich kaum ein Photo mit ihm da ich keine Smartphone-Generation bin.
Nicht nur was er auf dem Klavier demonstrierte sondern alles was er im oder ausser Unterrichten erzaehlte hatte einen besonderen Gewicht, Jeder Wort hatte eigene Intention so wie ein Meisterkomposition, ganz so wie er spielte.
"Liebe" meinte er das wichtigste Elemente in unserem kuenstlerischen Werdegang. Durch "Liebe", meinte er dass wir als Menschen sich entwickeln und somit auch unsere Kunst.
Auf Deinen 100. Geburtstag sende ich viele Liebe & Dank aus Seoul, die Stadt, Du meintest, mit grossen Potential!
Hie-Yon Choi 4 sept 2020
www.hieyonchoi.com
Utdrag ur Hans Leygrafs rapport från en konsertturné till sina barnbarn Frida och Jakob 1982.
23 november: Buss till Lycksele. Fruktansvärt kallt, 20 minusgrader, mycket snö. Konserten äger åter rum
i en kyrka, denna gång en gammal fin träkyrka från sent 1700-tal. Trots kylan mycket publik, bortåt 200
åhörare. Roligt intermezzo under frågestunden. I sista bänken reser sig en storvuxen karl och frågar en
aning sluddrigt: Hörru Hans, kan du egentligen ge en definition på vad som är bra musik? Ja, svarar jag.
Det kan jag men det kommer att ta lite tid. Ja då får det vara, då går jag hellre hem och sover ruset av
mig. När jag kommer till hotellet ligger en liten lapp på vilken det står: Ursäkta mig, jag gjorde nog
ett klavertramp (oläslig underskrift).
Musikaliskt är det nog den mest lyckade konserten hittills, tycker mig ha nått den nästan idealiska
jämvikten mellan behärskning och frihet.
Insänt av Christofer Leygraf 1 sept 2020
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